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Thomas Baumgärtel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Thomas Baumgärtel Plakat
als die Holländer im Befreiungskrieg im 16. Jahrhundert Flugblätter an die Hauswände klebten, entstand das Wort Plakat. Zu den schönsten gehören die Plakate von Museen, die ihre Ausstellungen in Städten angekündigen und auf Litfaßsäulen zum Besuch der Ausstellung einladen. Thomas Baumgärtel konserviert diese oft temporäre Kunst- auf seine Art.
Thomas Baumgärtels Grundlage sind von Kölner Mauern abgenommene Plakate, deren Struktur gemauerter Wände hindurchscheint. Er dreht die alten Motive und bemalt die neue Vorderseite mit einem winterlichen Hellblau, um darauf neuen Motiven eine Plattform zu geben. Mondrian und Leger sind präsent und wir kennen die Beweggründe, die vor hundert Jahren zu vielen malerischen Revolutionen führten. Baumgärtel probiert es aus, erschafft auf seinen Plakatwänden nach großen Vorbildern neue Motive, die auf dem fragilen Untergrund strahlen. Sie setzen in einer Zeit der Verwerfungen auf die Macht der Schönheit als wegweisendem Denkansatz. Heute über Leger und Mondrian nachzudenken, ist ästhetisch eine große Bereicherung, nach hundert Jahren steht die Schönheit der Werke unverbrüchlich im Vordergrund. Auch auf andere Art hat Thomas Baumgärtel bewiesen, wie man den Zerfall verhindert. Er malt auf alten Unterlagen, oft aus Holz oder Aluminium und es sieht so aus, als denke er beim Arbeiten über die verschlungenen Wege des Entstehens von Kunst nach, um wieder neue Varianten und Erfindungen hinzuzufügen. Nicht nur die großen Erfinder der Moderne interessieren ihn, der Kölner Künstler denkt auch lächelnd über die Düsseldorfer Schule nach und setzt der Generation Beuys, Richter, Ueckers auf seine Art ein Denkmal. Selbst wenn ein Thema kaum noch angemessen besprochen werden kann, weiß er augenzwinkernd durch die Banane darauf hinzuweisen.
Was hat heute noch Bestand, wie kann man das herausfinden, worauf basiert die Gegenwartskunst? Steht das auf festem Untergrund, oder muß sich die Kunst als das Rettende in der Gefahr ständig neu beweisen? Dann wäre die zeitgenössische Kunst einer Generation aufklärerisch und müßte auch von jeder Generation neu verteidigt werden. Thomas Baumgärtel trägt dazu bei, dass die besten Gedanken unserer Zeit in der Gesellschaft zu ästhetischen Lösungen führen, die uns alle angehen und uns nicht nur gedanklich erfreuen.
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