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Internationale Stadtausstellung - Kunstbrücken

Internationale Stadtausstellung - Kunstbrücken

ECONOMY AND ECSTASY

Internationale Stadtausstellung - Kunstbrücken

Kunst und Tagesgeschehen sind bekanntermaßen zweierlei. Kann man im Tagesgeschehen soweit gehen, daß man economy und ecstasy mit Gier und Droge in Verbindung bringt, besinnt sich der Künstler auch gern des anderen Extrems, Ökonomie kann helfen, die Kräft einzuteilen und Extase bedarf nicht des kurzfristigen Aufputschmittels, sondern ist aus Überzeugung geborene Begeisterung. Für Kunst- und Kulturschaffende war letzterer Standpunkt immer entscheidend, wollten sie sich andauernd mit ihrer Arbeit durchsetzen. Voraussetzung ist natürlich die Liebe zur Kunst, die uneingeschränkt sein muß, aber durchaus von ökonomischen: nämlich rationalen, einteilenden, abwägenden oder logischen Elementen getragen ist, je nach Temperament. Während aber im Tagesgeschägt ecomomy or ecstasy vorherrscht, schaffen Künstler im allgemeinen beides: sie schlagen Brücken zwischen Verstand und Begeisterung, so daß einerseits ganz praktisch die Weiterarbeit ermöglicht ist, diese ökonomischen Formen der Arbeit aber andererseits zu erstaunlichen Ergebnissen führen. Das führt sowohl im Leben als auch in den Werken zu ungewohnten Resultaten, die so unterschiedlich, kreativ, unverständlich, interessant sein können, daß sie den Betrachter auch wegen der Wiedersprüchlichkeit faszinieren. Aus diesem Blickwinkel ist diese Ausstellung entstanden: es ist der Versuch, über große Unterschiede auf gemeinsame Aspekte des zeitgenössischen künstlerischen Geschehens vorzustoßen.

Es geht also darum, anhand von Gegensätzen auf eine für alle verständliche Sprache zu stoßen. Neun Künstler einer Generation, aus den neun Herkunfststädten London, Paris, Wien, Berlin, New York, St. Petersburg, Kopenhagen, Madrid und Dresden setzen sich auf ihre Art mit Kunst auseinander und kommen zu den unterschiedlichsten Resultaten, die alle mit uns und der heutigen Zeit zu tun haben. Daß das nicht nur in anderen Formaten, Farben oder Techniken geschieht, sondern auch auf der Grundlage eigener regionaler Traditionen, führt im besten Fall zu einem Dialog, den man als universell bezeichnen kann. Diese Sprache der bildenden Kunst kann jeder von uns verstehen und die unterschiedlichen Ausdrucksformen mögen uns näher oder unverständlicher sein, mit etwas Nachdenken können sie uns unendlich viele Auskünfte über die Zeit geben, in der wir leben.

Diese Ausstellung ist ein Versuch, Brücken zu bauen, alte Brücken wieder passierbar zu machen, Wege durch Brücken zu verbinden. Brücken zwischen verschiedenen Landstrichen sieht man im Tagesgeschehen, das von Grenzen definiert ist, nicht ohne Unbehagen, oft mit Angst, die schnell den Begriff Globalismus nach sich zieht. Der Brückenbau in Kunst und Kultur grenzt hingegen Unterschiede nicht aus, sondern definiert sich geradezu durch das Sichtbarmachen der Unterschiede, ohne jegliche Bedrohung für den Betrachter. Hier kann man die Angst vor Globalismus durch die Einsicht überwinden, daß dieselben Phänomene einer Zeit erheblich unterschiedliche Züge aufweisen. Diese Erkenntnis ist nicht nur beruhigend, sie ermöglicht sogar, sich aus jeder Stadt etwas auszusuchen, das das eigene Leben bereichert: zum Beispiel den subtilen, weiblichen Wiener Humor einer Nina Maron; die glänzende, abstrakte Farbigkeit des Photographen Andrej Barov aus St. Petersburg, der mit der großen Idee spielt und das alte Potemkinsche Dorf im Hinterkopf hat; farbenfrohe Abstraktionen von Jean Foos aus New York, die sich wie ein Gegenbild zum 11. September ausnehmen, zwar skeptisch, aber doch energisch im Farbauftrag; Berliner Stadtlandschaften des Franzosen Paul Vergier als eine Art Berlin an der Seine und ein Plädoyer für mehr Leichtigkeit im Stadtleben; surrealistische Elemente im Werk der Pilar Insertis aus Madrid, deren Verschlüsselungen reizen und deren Tagträume alle Grenzen überwinden; subtile Übermalungen Sabine Herrmanns aus Berlin, deren phantasievolle Wolkengebilde auf sehr realer Grundlage entstehen; philosophische Weltbetrachtungen der Gruppe Eiland aus Dresden; das nordische Element, dessen romantischer Vertreter in unserer Ausstellung Ulrik Moller ist; als malerischen Ausgangspunkt zu allem die traditionellen, weltläufigen Portraits, Stilleben und Landschaften des Schotten Ben Henriquez, dessen Name auf spanische Vorfahren schließen läßt und der sich in London als britischer Künstler niedergelassen hat, damit Weltläufigkeit geradezu einfordert. Beim Anblick der Werke entstehen in unseren Gedanken noch viele andere Verbindungen, die mit dem Leben in Großstädten zu tun haben, daß diese höchst individuell ausfallen, ist der größte Spaß an diesem Zusammentreffen.

Wir würden uns freuen, Sie am 16. September 2003 zur Ausstellungseröffnung von 19-21 Uhr in der Galerie begrüßen zu dürfen und hoffen, Sie werden mit den Künstlern viele interessante Gespräche führen können.

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