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Torsten Schlüter

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Künstler:

Torsten Schlüter

Titel:

Aber nicht doch

Technik:

Kreide a. getöntem Papier

Jahr:

2021

Größe:

17.50x25.00

Preis:

950,00 €


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Torsten Schlüter



Ob nahe oder ferne Ziele, überall hin begleitet Torsten Schlüter sein Skizzenblock und was dort neu entsteht, überrascht Sammler und Bewunderer. Gleichzeitig dienen diese Entwürfe ihm als Vorlagen für Bilder, neben den Berlin Motiven sind Reiseeindrücke wichtigste Grundlage für neue Werke, ob vom nahen Hiddensee oder fernen Indien. Hiddensee ist schon in den 80er Jahren ein Reiseziel für den jungen Berliner, edie Insel mit einer hundertjährigen Künstlerkolonie. Das Prägende an der kulturellen Geschichte Hiddensees ist die sommerliche Atmosphäre, unter der es den Besuchern gelingt, Musik, Literatur, bildende Kunst, Architektur und Wissenschaften miteinander in Verbindung zu bringen.

Der junge Torsten Schlüter ist seit den 80r Jahren, "der Aussteigerzeit", wie er es nennt, stetiger Gast bei Hete Gau im früheren Schliekerschen Gasthof, entdeckt die Spuren der beiden Brücke Künstler Otto Müller und Erich Heckel aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, die multiperspektivische Landschaftsdarstellung des Begründers der Neuen Sachlichkeit Alexander Kanoldt, der 1927 auf Hiddensee den Sommer verbringt. Auch Spuren des Aufenthalts von Eckardt Muthesius und Frau und deren Gästen findet er damals vor, dem Maharadscha und der Maharani of Indore, die zwischen 1929 und 32 auf Hiddensee weilen.

Aus den Anregungen, die die Erinnerung an diese Künstler in ihm freisetzen, enstehen eigene Werke, neue Ansätze darin ziehen unser Auge magisch an, wenn sich die Illusion der Bewegung in der Darstellung auf unterschiedlichste Art plötzlich bildlich nachvollziehen lässt. Jeden Sommer kommen neue Arbeiten hinzu, voll unmittelbarer Naturdarstellung und dazu geeignet, uns gedanklich zu bereichern, zu entspannen und zu bewegen.

Bereits für die Romantiker ist die Sehnsucht nach fremden Ländern und unverbautem Blick in die Natur ein großes Thema. Paul Gauguin erkennt das Bedürfnis, dem Auge unverbrauchte Motive vorzuführen, reist in die französische Kolonie Tahiti und beschließt, in der Wildnis in eine Hütte zu ziehen, um dem Elend in Wellblechhütten zu entgehen, das der französische  Kolonialismus schon damals hervorbringt.

Auch darauf bezieht sich der Titel unserer Ausstellung: Thorsten Schlüters Hütte ist der Mittelpunkt seines Fernziels Indien, sein Leben ist dort mit Skizzenblock und Motorrad ausgestattet. Eine exotische Farb- und Formwelt, mit Eindrücken, die in dreißig Jahren des Studiums von Land und Leuten dazu geführt haben, dass er  hier längst angekommen ist und dennoch jedes mal erneut über die Unmittelbarkeit der Eindrücke staunt. Er findet seine Themen vor der Haustür, zum Arbeiten zieht es ihn in die Gassen, auf Märkte, in die Nähe der Tempel, in das Chaos des indischen Verkehrs. 

Am besten beschreibt es der Künstler selbst: "Wo das "echte", das "normale" indische Leben spielt, (da meine ich nicht die Paläste, eher der Hütten) mit all seinen Facetten von stoischer Gelassenheit, Einfachheit, auch Armut, Ausbeutung, aber auch Lebensfreude und diesen uns so schwer zugänglichen anderen Wertvorstellungen. Würde sagen, ich fühle mich als Zeichnender da ein bisschen bei "Zille"....Nach dreißig Jahren Indien erscheint mir das Land natürlich nicht mehr fremd, sondern auf eine bestimmte Art auch selbstverständlich.Das betrifft die unvorstellbaren Widersprüche, gesellschaftliche Probleme, genau so wie die Anmut und die scheinbare oder tatsächliche Tragik. Als Maler und Zeichner geht es am Ende aber um eine gelungene Zeichnung, egal, wo sie entstanden ist. Und ob die was taugt, das zeigt sich erst, wenn ich zurück bin in meiner Werkhalle (Atelier in Berlin). Denn das, was in Indien vor Ort entsteht, wird nach der Entstehung erst mal weggelegt und erst wieder ausgepackt nach der Rückkehr in Berlin im Atelier. Mit zeitlichem und regionalen Abstand. Man könnte sagen, Indien ist für mich ein ähnlich offenes Atelier wie Hiddensee, und ich fühle mich dem Land und den Menschen verbunden, vielleicht wie ein Art drittes zu Haus."

Dabei hat Torsten Schlüter Eindrücke seiner so unterschiedlichen Schaffensorte längst ineinander verschmelzen lassen. Malerisch steht ihm alles zur Verfügung, um die Eindrücke so zusammenzuführen, dass Bewegung in das Geschehen kommt. Gleichzeitig ist er seit seinem Studium am Bauhaus in Weimar einer weltoffenen modernen Tradition verpflichtet. Er ist neugierig auf andere Kulturen und Lebensarten, denen er nachspürt und die dann in seinen Werken wie selbstverständlich lebendig werden. In der Malerei führt diese Unbeirrbarkeit zu meisterlicher Klarheit und Präzision.





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