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Hubertus Giebe zum 70. Geburtstag -

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Künstler:

Hubertus Giebe

Titel:

Sommergarten

Technik:

Öl auf Leinwand

Jahr:

2016

Größe:

100.00x100.00

Preis:

7.600,00 €


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Hubertus Giebe

Zum 70. Geburtstag - Die Augen voller Träume ( Max Jacob)


wie immer zeigen wir Hubertus Giebes neueste Bilder, die großen Zeitendramen sind hochaktuell, die zwergenhafte Rolle, die der Mensch dabei spielt ebenso, die riesigen Auswirkungen menschlichen Tuns unangemessen. Zeit und Ewigkeit und immer auch ein Innehalten und Trost, angesichts der Schönheit der Natur. Kennengelernt haben wir Hubertus Giebe 1989 in Dresden. Dass wir jetzt seinen 70. Geburtstag in der Galerie feiern, ist eine wunderbare Station in unserer langjährigen Zusammenarbeit. Katja kennt ihn noch länger, sie hat noch als Mitarbeiterin des Zentrums für Kunstausstellungen auf der 44.Biennale in Venedig den DDR Beitrag 1990 von Hubertus Giebe betreut. Hubertus Giebes sozialdemokratische Familiengeschichte, sein Bezug auf das in Dresdner Museen in der DDR noch sichtbare, dramatische Erbe der Neuen Sachlichkeit, bringen ihn früh in Schwierigkeiten mit der Obrigkeit. Das Studium scheint bedroht, der junge Künstler zieht sich zurück, sucht sich ein eigenes geschichtliches und kunstgeschichtliches Bild  der Zeit zu machen. Er hat so als junger Künstler Jahre vakanter Lebensverhältnisse, da er mit einer "vorläufig befristeten Arbeitserlaubnis" des Künstlerverbandes der DDR leben muß. Fast hätte Hubertus Giebe keinen Abschluß erhalten, wenn nicht Bernhard Heisig in Leipzig ihm geholfen und ein externes Diplom ermöglicht hätte. In Antiquariaten findet er notwendige kunsthistorische Schriften, Studien von Carl Einstein bilden das geistige Fundament für seine malerischen Entscheidungen. Während die DDR offiziell den Nationalsozialismus als vom Kommunismus besiegt erklärt, ringt Giebe mit der Sprachlosigkeit nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus. Mit Gemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken und Illustrationen zu Günter Grass "Blechtrommel" gibt er seit 1979 seinem Entsetzen über die Schrecken der nationalsozialistischen Vergangenheit Ausdruck. Seine fulminante Illustration der Blechtrommel, die ich gern einmal neben Francesco de Goyas "Desastres de la Guerra" sehen würde, ist ein frühes Zeugnis seines unabhängigen, freiheitsliebenden Schaffens. Diese bedrückenden Motive werden ihn nicht mehr verlassen und sind auch Bestandteil unserer Ausstellung. Gleichzeitig sind es lange Jahre, in der seine Ausbildung und Arbeit von Eingriffen des Staates bedroht ist.


Zum Fall der Mauer erregt dieses Frühwerk im Westen Deutschlands Neugier. Es ist offensichtlich, dass eine neue Betrachtung der Neuen Sachlichkeit große Möglichkeiten eröffnet. Dresden - Berlin ist eine kulturhistorisch wichtige Trasse im Entstehen der Moderne. Kirchner ist den Weg bereits 1911 gegangen, Georg Baselitz und Eugen Schönebeck in den 50er Jahren, der jüngere Hubertus Giebe seit es 1989 wieder für alle möglich ist. Wir zeigen seine Werke zum ersten Mal im Jahr 1990 in unseren Berliner und Londoner Räumen.


Seit 1990 werden in Berlin die Ost- und Westbestände der Museen und Institutionen zusammengeführt und der Direktor der Neuen Nationalgalerie, Dieter Honisch, veranstaltet eine bemerkenswerte Ausstellung zeitgenössicher deutscher Kunst, in der ein Werk von Hubertus Giebe neben dem Gemälde des 15 Jahre älteren Georg Baselitz hängt. Intellektuell knüpft er direkt an die unter seiner Leitung veranstaltete Ausstellung zur 15. Europäischen Kunstausstellung 1977 "Tendenzen der Moderne" an. So unterschiedlich die Voraussetzungen für Künstler aus beiden Teilen Deutschlands sind, so spannend ist damals die Beobachtung, dass Künstler im westlichen Teil unseres Landes heftige Impulse von amerikanischer Kultur erhalten haben, während im östlichen Teil Künstler das Erbe der Neuen Sachlichkeit angetreten haben. Das konnte nun offen besichtigt werden, die schwierigen Wege, die künstlerischen Entscheidungen im Deutschland zur Wende werden in einer dramatischen Hängung miteinander in einen Dialog gebracht, deutlich ist die Gegenwartsmalerei in all ihren Facetten sichtbar. Besser konnte man die kreativen Möglichkeiten nicht zeigen, die sich für unser Land aus der Wiedervereinigung ergeben haben. Da es anregend und aufklärerisch ist, setzte Dieter Honisch dieses Ausstellungskonzept in den 90er Jahren erneut auf internationalem Niveau fort und plazierte ein Werk Hubertus Giebe neben einem Werk von Francis Bacon. Es waren aufregende malerische Dialoge, aus denen von jedem Werk andere Albträume der Künstler ausgingen und den Betrachter in einen Strudel menschlichen Wahnsinns hineinzogen. Während die zeitgenössische Kultur in Deutschland in Aufbruchsstimmung war, machte die Politik es sich zur Aufgabe, eine gemeinsame Linie zu finden. Die Zeiten der politischen Alternativlosigkeit setzten ein, für eine vielfältige Malerei, die Fragen aufwirft und um neue Formen ringt, ist fortan wenig Raum.


Hubertus Giebe ist nun unermüdlich tätig. Die Fragen, die sich ihm vor der Wende stellten, kann er jetzt durch grenzenloses Reisen und Studieren beantworten. Im Gegensatz zu seiner intellektuellen Umtriebigkeit findet er einen  größeren Ruhepol beim Malen, das Erschaffen neuer Werke, Skizzen, Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen und Druckgrafik bereitet dem unruhigen Geist Entspannung. Sein malerisches Zentrum bleibt Dresden. Die Themen seiner Jugend werden ihn nicht mehr verlassen: Zerstörung und Unterdrückung, die Silhouette Dresdens, der königliche Park und die sächsische Natur, das Drama, wenn Menschen wie Puppen instrumentalisiert werden und die Möglichkeit, Personen zu so zu portraitieren, als seien sie mit sich im Reinen. Sieht man genau hin, sind es vielfältige Personen, die sich Fragen stellen, die Zuneigung zeigen können und einen Platz im Leben erfüllen, Hubertus Giebe zeigt ihnen gegenüber große Empathie und dafür habe ich ihn stets bewundert.



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