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Harald Klemm - Wald und Wiesen - Malerei (Katalog)

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Künstler:

Harald Klemm

Titel:

The joy of painting/Erato

Technik:

Acryl auf Holz

Jahr:

2010

Größe:

50.00x65.00

Preis:

2.300,00 €


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Harald Klemm - Wald und Wiesen - Malerei

Harald Klemm – Schönheit ist Erinnerung

Der romantische Titel dieses Werkzyklus von Harald Klemm stimmt den Betrachter wohlwollend. Sofort kommen uns eigene schöne Erinnerungen in den Sinn, die durch die Motive von Harald Klemm gelenkt werden; ein romantischer Spaziergang, wir liegen im Gras, die Luft weht über uns hinweg.

Wir versuchen, die Geheimnisse der Bilder zu ergründen. Wo befindet sich die Szenerie und was pasiert um sie herum. Die Bewegung in den Bildern lässt uns aktiv werden, am liebsten wären wir mitten in den Bildern, würden Flüsse überqueren und die Natur von einem Baumstamm aus beobachten.


Die ungewöhnliche, nicht natürliche Farbgebung versetzt uns in die Stimmung, in der sich der Maler beim Malen befunden hat, wir kommen ihm ein Stück näher und tauchen in seine Welt ein. Und so ist es auch selbstverständlich, dass es ähnliche Motive in unterschiedlicher Farbgebung gibt, denn der Ort bleibt, wir, unsere Stimmung, verändern ihn. Gleichzeitig lässt Harald Klemm uns an seiner Welt teilhaben und übergibt uns durch die große Offenheit seiner Werke die Freiheit unsere eigene Welt zu gestalten, in neuen Farben zu sehen.


Klemm lässt auch kältere Stimmungen zu und einige Werke wirken dadurch zuerst abweisend; sie fordern uns zur Auseinandersetzung auf.


Harald Klemm ist ein realistischer Maler, er malt was er sieht. Harald Klemm ist ein Impressionist, er malt was er sieht.

Harald Klemm ist ein Surrealist, er malt was er sieht.


Wir sehen die Vielschichtigkeit der Gedankenwelt von Harald Klemm. Vertreten durch das bekannt gedachte Thema Landschaft, tauchen wir in die Kunstgeschichte ein.


Das kleine Format allein, mit dem sich Harald Klemm momentan auseinandersetzt, wirkt altmeisterlich.

Die Beschäftigung mit alten Meistern, wie zum Beisspiel mit Jacob Izaaksoon van Ruisdael in „der große Wald I und II“ erweitert unseren Horizont. Um diese Arbeiten vollständig zu verstehen, sollte man sich mit Ruisdael beschäftigen, so leben die Werke über die Jahrhunderte hinweg, werden verändert und zeitgenössisch interpretiert.

Der „niederländsche Franzose“ ist wie in der niederländischen Malerei komponiert. Es könnte aber auch ein Courbet sein, es fehlen die Tiere, die klassischer Weise in solchen Werken vertreten sind und sofort hat man sie gedanklich hinzugefügt und kann sich die Werke sogar zu anderen Tageszeiten und Jahreszeiten vorstellen.

Das „kleine Gartenstück II“ erinnert durch die Farbgebung an die Popartgemälde von Andy Warhol. Dadurch gewinnen sie eine Lockerheit und der Humor lässt einen schmunzeln, kommt einem doch der Gedanke, Marilyn würde durch die Hecke lächeln.

Der Birkenhain ist eine spezielle Landschaft, die eng mit Deutschland in Verbindung steht. Kennt man das Werk von Harald Klemm, ist man gedanklich sofort bei seinen Deutschlandbildern und der Deutschen Einheit. Andererseits ähneln diese „plein air“ Arbeiten ein bisschen Monet und wieder Courbet, durch die spezielle lebhafte Art Licht und Schatten darzustellen. Grundlage für diese Arbeiten waren die Auseinandersetzung mit Slevogt und Corinth.

Auch die Parkstücke sind auf andere Art und Weise sehr deutsch, wenn auch zeitgenössisch, in jeder Großstadt in Deutschland gibt es diese fast unwirklichen Anlagen inmitten der rauhen Stadt. Sie sind eine Möglichkeit durchzuatmen, zu entschleunigen, dieselbe Möglichkeit gibt uns Harald Klemm mit seinen Bildern.


Ein Großteil der neuen Werke ist auf Holz gemalt. Die Maserung des Holzes scheint in vielen Fällen durch und gibt den Arbeiten eine andere Haptik. Gleichzeitig wirken die Werke vielfach distanzierter, je nachdem was wir als erstes fokussieren. Wir durchleben gleichzeitig Anziehung und Abstoßung.


Der Bezug zum Photorealsimus ist oberflächlich betrachtet immer da. Harald Klemm spielt mit der Idee, ein Photo als Malerei darzustellen und löst damit die Notwendigkeit und Einzigartigkeit der Photografie ab, ganz im Sinne der Impressionisten. Er hat hierfür eine neue Technik erfunden, die über die Möglichkeiten der Ölmalerei und der Fotografie hinausgeht.

Harald Klemm ist ein Perfektionist. Die Frage nach der Technik ist immer naheliegend und eigentlich ganz einfach. Er malt in Öl und Acryl in sehr dünnen Schichten übereinander. Und genau in diesem Prozess liegt die Irritation:

muss nicht vielschichtige Malerei auch pastoes sein? Scheinbar nicht! Und doch erhält man die ganze Palette der malerischen Möglichkeiten. Dadurch wirken die Bilder bei Tageslicht anders als bei künstlichem Licht, mal matt und mal glänzend, und manchmal tritt der Vordergrund in den Hintergrund.

Deshalb muss man den eigenen Klemm erst kennenlernen und ihn immer wieder unter unterschiedlichen Bedingungen betrachten: manchmal scheint das Bild sich sogar zu bewegen, die Luft zu wabern wie an einem heißen Sommertag, die Wolken ziehen und die Blätter an den Bäumen fangen im Wind an zu wehen. Sichtachsen verschieben sich und wandern mit dem Betrachter mit. Selbst die Tageszeiten variieren.


Die Farben, die Oberflächen, der Humor, der Inhalt und die Entdeckungen beim Betrachten der Werke hinterlassen uns mit großer Zufriedenheit und einer Vorfreude auf das, was wohl als nächstes kommt.




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