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Jim Dine wird 1935 in Cincinnati, Ohio geboren. Er lebt und arbeitet in New York.

Jim Dines wesentliches Anliegen ist seit langem zu "Malen, was man ist". Schon Anfang der sechziger Jahre, als Abbilder einfacher Haushaltsgegenstände für menschliches Dasein standen - mit ganz besonderem Bezug auf seine Kindheitserinnerungen an das elterliche Haushaltswarengeschäft - war seine Kunst Ausdruck des Bewußtseins eigener Identität. Stets hat er seine Erfahrungen auf einer metaphorischen und emotionalen Ebene vermittelt und nicht als anekdotische Erzählung von Ereignissen seines Lebens. Dafür spricht auch, daß die 1964 begonnene, wichtige Folge von Selbstportraits - die "Bademäntel-Bilder" - als abstrakte Zeichen für das männliche Selbst konzipiert waren. Das Motiv, das er in einem zufälligen Zeitungsausschnitt gefunden hatte, lebt bis heute in Form von kopflosen Körpern fort. Diese Arbeiten handeln davon, wie der Künstler der Welt sein ICH aufzwingt und verallgemeinern diese Erfahrung gleichzeitig.

Jim Dine wird in der Kunstgeschichte als Pop- oder Proto-Pop-Künstler eingeordnet, sicher weil er gemeinsam mit Claes Oldenburg und anderen in den späten 50er Jahren bekannt wurde, und auch weil er schon früh Alltagsgegenstände aus dem Zusammenhang riß. Er hat sich schnell von einer Ästhetik der kühlen Sachlichkeit distanziert, im Gegenteil, seine Werke zeugen von einer eben solchen emotionalen Wärme wie die der Abstrakten Expressionisten, denen er zeitlich nachfolgt. Mitte der 70er Jahre, als er zum Zeichnen vor der Natur als wesentlichem Stilmittel seiner Kunst zurückkehrte, erkannte er, daß die Wurzeln in der romantischen und expressionistischen Tradition Nordeuropas lagen. Sein beharrlicher Individualismus trägt jedoch keine Züge von krassem Heroismus, sondern ist von zeitgenössischen Ängsten und Zweifeln geprägt, die zumindest teilweise von Methoden und Entdeckungen der Psychoanalyse herrühren: Dine, der seit langem Anhänger der Lehre Jungs ist, fertigte 1993 eine Reihe von Radierungen zu einer illustrierten Ausgabe zum Text "Der Wolfsmann" von Freud. Obwohl seine gegenständlichen Bilder aus historischen Motiven anderer Kulturen, u.a. der Altgriechischen und Römischen, entstammen, überzeugt er uns davon, daß wir es mit lebendigen Menschen von heute und eigenständigen Persönlichkeiten zu tun haben. Auch seine Naturmotive, die Eulen und Krähen oder der Gipfel des Untersbergs, Hauptmotive der jüngeren Serien von Gemälden, Drucken und großformatigen Arbeiten auf Papier, vermitteln vor allem ein Gefühl der Zeitlosigkeit, der beharrlichen Anwesenheit im Hier und Jetzt.

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